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OpenSign: Die Open-Source-Herausforderung für DocuSign

OpenSign: Die Open-Source-Herausforderung für DocuSign

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DocuSign dominiert seit Langem die Welt der elektronischen Signaturen und Vertrags-Workflows. Die Plattform bietet ein ausgereiftes, unternehmens­fähiges Ökosystem zum Signieren, Vorbereiten, Versenden und Nachverfolgen von Vereinbarungen. Doch ein neuer Herausforderer gewinnt zunehmend Aufmerksamkeit – OpenSign, eine Open-Source-Alternative für Nutzer, die Transparenz, Kontrolle und die Möglichkeit zur Self-Hosting ihres Signatursystems wünschen.

Mit dem Aufstieg von Remote-Arbeit, kostenbewussten Startups und sicherheits­sensiblen Teams ist das Interesse an Open-Source-Plattformen für e-Signaturen größer denn je. OpenSign betritt dieses Feld mit einem überzeugenden Angebot.


Was ist OpenSign?

OpenSign ist ein Open-Source-System für e-Signaturen und digitales Vertragsmanagement, das auf GitHub gehostet wird. Das Ziel ist klar:

Sichere, rechtskonforme e-Signaturen für alle zugänglich machen – ohne Vendor-Lock-in oder hohe Lizenzgebühren.

Auch wenn sich das Projekt noch in der Entwicklung befindet, konzentriert sich OpenSign auf:

  • 🧩 Flexibilität: Vollständig offener Code, optionales Self-Hosting
  • 🌐 Transparenz: Community-getriebene Entwicklung
  • 💸 Erschwinglichkeit: Keine Gebühren pro „Envelope“ wie bei klassischen SaaS-Angeboten
  • 🔌 Integrationsfreundlichkeit: Potenzial für API-basierte Integration in bestehende Tools
  • 🔐 Nutzerautonomie: Volle Kontrolle über Daten und Signatur-Workflows

Obwohl die README auf GitHub derzeit gekürzt ist, deuten frühe Beiträge und Diskussionen in der Community auf einen Fokus auf zentrale DocuSign-ähnliche Funktionen hin – ohne die Komplexität von Enterprise-Lösungen.


Mögliche Features von OpenSign (basierend auf der aktuellen Projektausrichtung)

Da die offizielle Dokumentation noch dünn ist, werden diese Funktionen aus Community-Threads und GitHub-Issues abgeleitet:

  • Hochladen und Verwalten von Dokumenten
  • Einladen eines oder mehrerer Unterzeichner
  • Erfassen digitaler Signaturen
  • Nachverfolgen des Signaturstatus
  • Bereitstellen von Audit Trails und Dokument-Metadaten
  • Unterstützung für Multi-User-Workflows
  • Self-Hosting auf dem eigenen Server oder in der Cloud-Umgebung

Mit wachsender Community werden voraussichtlich zusätzliche Fähigkeiten entstehen – etwa APIs, rechtskonforme Audit Trails und Workflow-Automatisierung.


Warum OpenSign wichtig ist (und warum es die Leute interessiert)

Nutzer interessieren sich zunehmend für:

  • Geringere Betriebskosten
  • Vermeidung von proprietärem Vendor-Lock-in
  • Kontrolle über Datenschutz und Datenstandort
  • Anpassung von Signatur-Workflows an interne Systeme
  • Integration von Signaturen in Open-Source-Stacks

OpenSign bietet hierfür einen Weg – ähnlich wie Open-Source-BI-Tools Tableau herausgefordert haben oder Open-Source-CMS-Plattformen WordPress.


DocuSign vs OpenSign: Ein schneller Vergleich

Feature / KriteriumDocuSignOpenSign
PreisAbonnement + Gebühren pro EnvelopeKostenlos (Self-Hosted)
Open Source❌ Nein✅ Ja
Self-Hosting❌ Nicht angeboten✅ Volle Kontrolle
RechtskonformitätESIGN, UETA, eIDAS, erweiterte Audit TrailsIn Entwicklung, abhängig von Implementierung
API-IntegrationenAusgereifte REST APIs, SDKsIn Arbeit (Community-getrieben)
Ideal fürEnterprises, regulierte BranchenDeveloper, Startups, Open-Source-Adopter
AnpassbarkeitBegrenztHoch – direkter Eingriff in den Code

OpenSign ist noch kein nahtloser Ersatz für DocuSign in hoch regulierten Umgebungen, zeigt aber klar Potenzial für Teams, die Flexibilität, Kontrolle und Open-Source-Tools schätzen.


Die Hacker-News-Perspektive

OpenSign erhielt deutlich mehr Sichtbarkeit, als es auf Hacker News auftauchte und eine fundierte Debatte über die rechtlichen und technischen Anforderungen elektronischer Signaturen auslöste.

Wichtige geäußerte Bedenken:

  • Rechtslage in verschiedenen Staaten/Ländern:
    Einige Nutzer verwiesen auf die Komplexität, viele sich überschneidende Signaturgesetze zu berücksichtigen.

  • Compliance-Aufwand:
    Funktionen wie manipulationssichere Protokolle, kryptografische Verifikation und langfristige Beweisaufbewahrung sind nicht trivial umzusetzen.

Bemerkenswerte Einsichten:

  • User „yodon“ wies auf die Herausforderung hin, obskuren und oft durch Rechtsprechung geprägten Signaturanforderungen zu genügen.
  • User „kemitchell“, ein Open-Source-Rechtsexperte, entgegnete, dass:
    • Der ESIGN Act (US) und das State Contract Law in der Regel die wichtigsten Rahmenwerke sind.
    • Die rechtliche Wirksamkeit oft weniger von der Technik als von Beweisbarkeit, Absicht und Nachvollziehbarkeit abhängt.
    • Für Alltagsverträge vor allem zählt, ob das System zuverlässig nachweisen kann:
      • Wer unterschrieben hat
      • Wann unterschrieben wurde
      • Welches Dokument unterschrieben wurde

Diese Diskussion macht deutlich, welchen Balanceakt OpenSign bewältigen muss: ein einfaches, zugängliches Tool bereitzustellen und gleichzeitig die wesentlichen rechtlichen Erwartungen an elektronische Signaturen zu erfüllen.


Rechtliche Überlegungen: Was Nutzer wissen sollten

Die meisten Länder folgen ähnlichen Grundprinzipien für e-Signaturen:

✔ Vereinigte Staaten

  • ESIGN Act (2000)
  • UETA (Uniform Electronic Transactions Act)
    Beide erkennen elektronische Signaturen als rechtsgültig an, wenn:
  • Die Absicht zu unterschreiben klar ist
  • Aufzeichnungen aufbewahrt werden
  • Nachvollziehbarkeit gegeben ist

✔ Europäische Union

  • eIDAS-Verordnung
    Definiert mehrere Signaturstufen:
  • SES (einfache Signaturen)
  • AES (fortgeschrittene elektronische Signaturen)
  • QES (qualifizierte Signaturen)

OpenSign kann SES-Level-Signaturen unterstützen, während AES/QES zusätzliche kryptografische Workflows erfordern.

✔ Allgemeines Prinzip

Die meisten Vereinbarungen sind rechtsdurchsetzbar, wenn:

  • Der Unterzeichner identifizierbar ist
  • Der Signaturprozess nachverfolgbar ist
  • Die resultierende Datei manipulationssicher ist

Dies sind Implementierungsdetails, die Open-Source-Entwickler im Laufe der Zeit ausarbeiten können.


Abschließende Gedanken

OpenSign steht noch am Anfang, kommt aber genau zur richtigen Zeit. Da digitale Transaktionen zum Standard werden, wünschen sich Nutzer:

  • Geringere Kosten
  • Klare Nachvollziehbarkeit (Auditability)
  • Self-Hosted-Kontrolle
  • Open-Source-Transparenz
  • Integrationsflexibilität

OpenSign wird DocuSign in stark regulierten Branchen nicht über Nacht ersetzen, bietet aber etwas grundlegend anderes: Freiheit und Offenheit.

Wenn die Community weiter wächst, könnte OpenSign zu einem ernsthaften Wettbewerber werden – so wie Open-Source-Tools bereits andere Softwarekategorien verändert haben.

Developer, Contributor und neugierige Nutzer können das Projekt hier entdecken:
👉 OpenSign GitHub (link goes here)

Die Dynamik rund um OpenSign zeigt, dass die Nachfrage nach offenen, flexiblen e-Signatur-Lösungen real ist. Und dies ist erst der Anfang.